ZUR GESCHICHTE DES NEUSTÄDTER MARKTES
Der Neustädter Markt wurde vermutlich schon vor 1200 als Dorfplatz einer slawischen Siedlung im späteren Altendresden angelegt. Frühere Bezeichnungen waren Ringk (1501), Margkt (1503), Marktplatz (Ende 18. Jh.) und Markt (1910), seit den 1920er Jahren kam der heutige Name zur eindeutigen Abgrenzung zu den beiden Altstädter Marktplätzen Altmarkt und Neumarkt auf.
An der Nordseite des Platzes befanden sich das Neustädter Rathaus und die sogenannten Fleisch- und Brotbänke. Darüber hinaus gab es zwei öffentliche Brunnen, die ihr Wasser aus der Dresdner Heide bezogen.
Nach dem Brand Altendresdens im Jahr 1685 folgte eine Erweiterung des Platzes. Geplant war zudem, den Brückenkopf der Augustusbrücke mit zwei monumentalen Gebäuden zu flankieren. Umgesetzt wurde jedoch nur das Blockhaus als Wachgebäude der Neustädter Hauptwache. Dem Blockhaus gegenüber stand das Haus „Die Zeit“, daran war eine Plastik von Balthasar Permoser, „Tod mit Stundenglas“, angebracht. Joseph Fröhlich, der Hofnarr Augusts des Starken, ließ auf dem Nebengrundstück sein Wohnhaus bauen, in dem sich später das Gasthaus „Narrenhäusel“ befand. Im Zuge der Erweiterung des Platzes erfolgte der Abriss des Rathauses und die Errichtung eines neuen an der Nordseite. Die beiden Brunnen versetzten die damaligen Stadtplaner an die Häuserecken am Eingang der Hauptstraße. An der Stelle der Brunnenanlagen ließen sie zwei Wasserhäuschen mit kupfernen Zeltdächern errichten. Im Jahr 1895 kam es zum Abriss dieser beiden Gebäude.
Ab dem Jahr 1864 fand mehrfach der Striezelmarkt auf dem Markt und in der angrenzenden Hauptstraße statt.
Die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg bewirkte eine komplette Zerstörung des Neustädter Marktes mit der angrenzenden Bebauung. Eine Neubebauung des Platzes durch den Bebauungsplan Innere Neustadt erfolgte in den 1970er Jahren. Seither ist er, gemeinsam mit der Hauptstraße, als Fußgängerzone ausgewiesen. Der Verkehr wurde auf die Große Meißner Straße (inzwischen Teil der Bundesstraße 170) konzentriert, die in Höhe des Marktes ein Fußgängertunnel unterquert, welcher ihn mit der Augustusbrücke verbindet. Nachdem der Tunnel beim Augusthochwasser 2002 und wiederholt beim Junihochwasser 2013 vollständig durch das Elbwasser geflutet wurde, war er seit dem Juni 2013 vollständig gesperrt. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden, die Grünenfraktion im Stadtrat sowie die Neustädter Ortsbeiräte (seit 2018: Stadtbezirksräte) favorisierten eine vollständige Verfüllung sowie eine bessere ebenerdige Querung der Bundesstraße. Ein entsprechender Beschluss wurde im Januar 2015 vom Stadtrat gefasst. Im Winter 2016/2017 wurde der Tunnel verfüllt. (Quelle: Wikipedia)
In der Mitte des Platzes, direkt in der Mittelachse der Hauptstraße, befindet sich das Reiterdenkmal August des Starken. Das nach Entwürfen von Jean Joseph Vinache vom Kanonenschmied Ludwig Wiedemann in Kupfer getriebene Monument ist wohl das bekannteste Denkmal Dresdens.
Die Arbeiten daran begannen 1732 noch zu Lebzeiten des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs und wurden nach dessen Tod (1733) unter seinem Sohn und Nachfolger Friedrich August II. mit der Enthüllung am 26. November 1736 vollendet. Seitdem steht es auf dem Platz.
Das Denkmal wurde 1943/1944 zerlegt und ausgelagert, wodurch es den Zerstörungen durch den alliierten Luftkrieg nicht ausgesetzt war. Im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Stadt Dresden wurde es 1956 wieder aufgestellt.
Ross und Reiter unterzog man 2001/02 einer umfangreichen Sanierung vor den Toren Dresdens; die letzte Etappe der Rekonstruktion, das Aufbringen der Vergoldung, fand hinter einer Verhüllung vor Ort statt.
(Quelle: Wikipedia und www.dresden-lexikon.de)
Das Gebiet der heutigen Inneren Neustadt um 1500
Die "Neue Königstadt zu Dresden" um 1800