Städtebaulicher Ideenwettbewerb "Königsufer"
Der zweistufige Wettbewerb fand 2018/2019 statt.
Auslöser war der Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Königsufer (siehe nebenstehender Lageplan).
Da man der Meinung war, man könne über eine Bebauung südlich der Köpckestraße nur entscheiden, wenn man auch weiß, was sich nördlich der Köpckestraße tut, also auf dem Neustädter Markt, wurde das Wettbewerbsgebiet auf den Neustädter Markt und angrenzende Flächen ausgedehnt.
Damit kam die Diskussion um den Umgang mit dem städtebaulichen Ensemble aus den 1970er Jahren und eine mögliche Bebauung / Verdichtung in Fahrt.
Es gibt von Prof. Thomas Will eine interessante Studie, die er im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden im März 2017 verfasste:
Dresden Königsufer. Rahmenbedingungen für eine Bebauung zwischen Hotel Bellevue und Finanzministerium.
Das Resümee für den Neustädter Markt daraus:
"Das Ensemble des Neustädter Marktes sollte als wertvoller urbaner Aufenthalts- und Durchgangsort mit eigenständigem Charakter gestärkt werden. Dazu bedarf es des geordneten baulichen Abschlusses nach Süden mit gemischt genutzten, individuellen Häusern, der maßvollen Reduzierung des Verkehrs zur Umwandlung der Köpcke-/Große Meissner Straße in einen Boulevard und der pfleglichen Einbeziehung und Weiterentwicklung der Freianlagen und Bauten aus den 1970er Jahren."
Von einer Bebauung des Platzes ist also keine Rede. Dennoch trafen die Preisrichter des Wettbewerbes mehrfach die Entscheidung für eine Bebauung des Marktes.
Alle fünf Wettbewerbsbeiträge, die es in die engere Wahl schafften, sehen eine Bebauung vor, und ebenso der Sieger des Wettbewerbes.
Nebenstehend der Lageplan aus der Siegerarbeit von Prof. Bernd Albers, Architekt in Berlin, mit Prof. Günther Vogt, Landschaftsarchitekt in Berlin/Zürich (Bildquelle: Stadtverwaltung Dresden).
Weitere Informationen zum Wettbewerb unter dem Stichwort Königsufer - Neustädter Markt bei http://www.dresden.de/de/stadtraum/brennpunkte/koenigsufer-neustaedter-markt.php.
Die Realisierung dieses Planungsvorschlages hätte einen radikalen Umbau des Neustädter Marktes zur Folge:
Alle Bäume müssten gefällt werden, sämtliche Grünflächen beseitigt und die beiden großen seitlichen Brunnenanlagen aus den 1970er Jahren abgerissen werden. Stattdessen würden dort neue, fünfgeschossige Gebäude errichtet werden.
Das heutige städtebauliche Ensemble wäre zerstört und die Folgen für das Stadtklima katastrophal, denn schon jetzt ist die Überhitzung des Gebietes deutlich zu spüren und die Feinstaubwerte sind nahe der zulässigen Obergrenzen. Statt grüner Oasen mit Brunnen steinerne Baublöcke und enge Gassen?